Florian R.
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„Ein Abenteuer der besonderen Art – mit versteckten Mängeln und reichlich Ausreden!“
Nach einer 400 km langen Anreise wurden wir in einer kleinen Werkstatt von einem Autoverkäufer (im Folgenden AV genannt) begrüßt, der offenbar seinen eigenen Verkaufsprozess als Comedy-Show versteht. Schon der Start war vielversprechend: Der Motor des Fahrzeugs lief bereits im Vorfeld, die Motorhaube war noch warm, und vereinzelt lag noch Schnee auf dem Auto – als ob uns die Szenerie sagen wollte: „Wir wärmen euch hier schon mal für die kommenden Überraschungen vor.“
Bereits die erste Frage meines Freundes, der Autoexperte ist, brachte Ernüchterung: Keine Papiere, keine Reparaturbelege, kein Scheckheft. Lediglich eine ausweichende Ausrede-Melodie seitens des AV, begleitet von einem gekonnten Schulterzucken. Der angeblich „vorhandene“ TÜV war ähnlich mysteriös – Papiere dazu? Natürlich Fehlanzeige.
Beim optischen Check offenbarte sich das wahre Gesicht des angeblich „technisch und optisch in einem sehr guten Zustand“ befindlichen Fahrzeugs:
• Rost? Wurde in der Anzeige geleugnet, aber unter dem Auto prangerten mehrere rostige Stellen wie Ehrenabzeichen eines langen, unbehandelten Winters.
• Kilometerzähler? Defekt.
• Reifen? Abgefahren wie die Lieblingsstrecke eines Drifters.
• Fahrwerk? Reparaturbedürftig.
• Bremsen? Eine Felge so heiß, dass sie wohl nebenberuflich als Kochplatte arbeiten könnte.
• Stoßstange? Professionell lackiert – laut AV. Doch die „professionelle“ Lackierung hatte großzügig auch benachbarte Bauteile besprüht, vermutlich ein Fall von „Wenn schon, denn schon“.
Die Liste der Mängel war so lang wie die Anfahrt, aber in der Anzeige? Kein Wort davon! Stattdessen fantasievolle Formulierungen wie „scheckheftgepflegt“ – nur ohne Scheckheft. Es war eine Meisterleistung im kreativen Umgang mit der Wahrheit.
Der Höhepunkt war jedoch der Kofferraum: AV konnte ihn nicht öffnen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen murmelte er sichtlich überfordert etwas von „Ich habe die Heckklappe doch erst kürzlich gewechselt…“ und „Das wundert mich jetzt aber wirklich.“ Ob das Schauspiel glaubwürdig war? Naja, es war zumindest unterhaltsam.
Eine kurze Probefahrt wurde nach langem Murren erlaubt, unter der Bedingung, dass wir keine „Hobby-Testfahrer“ seien. Doch schon nach wenigen Metern bestätigte das klapprige Fahrwerk, dass der Zustand des Autos ebenso marode war wie die Glaubwürdigkeit des Verkäufers.
Beim Versuch, das Auto auf die Hebebühne zu nehmen, offenbarte sich ein weiteres Highlight: AV hatte scheinbar keine Ahnung, wie man das Auto richtig aufbockt. Ein Detail, das in einer Werkstatt nicht unbedingt Vertrauen erweckt.
Nach eingehender Begutachtung stand fest: Das Auto war ein fahrender Haufen versteckter Mängel. Unsere höfliche Preisverhandlung – ein Angebot von 8.000 Euro statt der aufgerufenen 13.000 Euro – wurde als „dreist“ bezeichnet. AV reagierte wie ein beleidigtes Kind und wollte uns am liebsten sofort loswerden.
Abschließend bleibt zu sagen: Wer gerne eine Mischung aus Impro-Theater, Rätselraten und satirischem Autokauf-Erlebnis erleben möchte, ist hier genau richtig. Für alle anderen: Spart euch Zeit, Geld und Nerven – und sucht euch einen seriösen Verkäufer.
Fazit:
Eine Reise, die uns vieles gelehrt hat – vor allem, wie man keinen Gebrauchtwagen (ver)kauft. 🛑
